Schloss Gottorf

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Adolf I. (1526-1586) begründete 1544 das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf und  Schloss Gottorf wurde zur Hauptresidenz der Herzöge. Nach einem weiteren Brand in der Neujahrsnacht 1564/65 wurde das Schloss in unterschiedlichen Bauabschnitten zu einer vierflügeligen Festungsanlage ausgebaut. Aus der Zeit Herzog Adolfs I. sind noch heute der Ost- und der Nordflügel erhalten geblieben, unter seiner Herrschaft entstanden auch die Nebenresidenzen in Husum und Reinbek.

Unter Herzog Friedrich III. (1597-1656) erlebte Gottorf seine Blüte und wurde zu einem der bedeutendsten Fürstenhöfe Europas. Künstler und Gelehrte wurden an den Hof geholt und Expeditionen bis in den Orient gesandt. Der Gottorfer Globus, der Barock-Garten und die wertvollen Sammlungen der Kunstkammer genossen einen hervorragenden Ruf und der Gottorfer Hofstaat bestand zeitweilig aus mehr als 400 Personen. Für diese Ansprüche war das Renaissanceschloss bald nicht mehr zeitgemäß und repräsentativ genug, so gab Friedrich IV. (1671-1702) eine barocke Erweiterung in Auftrag und ließ Schloss Gottorf 1697-1703 nach Entwürfen des schwedischen Baumeisters Nicodemus Tessin d. J. umgestalten. Herzog Freidrich IV starb während des Großen Nordischen Krieges und erlebte Gottorfs Umbau in eine barocke Residenz nicht mehr. Bis zu seinem Tod wurde nur der Südflügel fertig, die übrigen Pläne wurden nicht mehr ausgeführt.

Nach dem verlorenen Krieg wurden die Länder Schleswig und Holstein im Jahr 1713 verschiedenen Herrschern zugesprochen und fortan gehörte das Herzogtum Schleswig mit Gottorf zum Machtbereich des dänischen Königs, der zugleich den Titel des Herzogs von Schleswig erhielt. Als Teil des dänischen Königreichs verlor Gottorf an Bedeutung. Die bewegliche Einrichtung des Schlosses, die wertvolle Kunstkammer und die Bibliothek wurden zu einem großen Teil nach Kopenhagen verbracht und Gottorf wurde bis 1848 zum Sitz des dänischen Statthalters.

Im Jahr 1848 wurde in Gottorf ein dänisches Lazarett eingerichtet. Die einstigen Paradezimmer wurden zu Schlaf- und Esssälen umgebaut, die Nebengebäude abgerissen, die Verteidigungsanlagen geschleift und der Niedergang des Schlosses nahm seinen Anfang. Nach 1945 wurde Gottorf als Auffanglager für Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten genutzt und so wurden zeitweise mehrere hundert Flüchtlinge im Schloss untergebracht. 

1948 schließlich wurde Schloss Gottorf zum Sitz zweier Landesmuseen – dem heutigen Museum für Kunst- und Kulturgeschichte und dem Museum für Archäologie - erklärt und ab 1972 wurden die kaserenenmäßigen Ein- und Umbauten im Zuge einer Grundinstandsetzung entfernt. Mit der Ausweitung der Ausstellungsfläche auf die Nebengebäude der gesamten Schlossinsel können auf Gottorf heute die landeseigenen Kunstsammlungen aller Epochen und große Sonderausstellungen präsentiert werden. Und mit der Wiederherstellung des Barockgartens und des Gottorfer Globus ist wieder ein wenig barocker Glanz auf die Schlossinsel zurückgekehrt.