Louisenlund

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Carl von Hessen erhielt nun die Stellung des Statthalters in den Herzogtümern und führte ein schillerndes gesellschaftliches Leben am Gottorfer Hof und auf seiner Sommerresidenz Louisenlund. Glanzvoller Höhepunkt war die Hochzeit seiner Tochter Marie Sophie Friederike von Hessen-Kassel (1767-1852) mit dem dänischen Kronprinzen und späteren König Frederik IV. (1768-1839) im Jahr 1790 auf Louisenlund. Noch heute zeugen sechs Gouachen des Bildnismalers Carl Daniel Voigts (1747-1813) im Herrenhaus von diesem gesellschaftlichen Ereignis. Der Theaterliebhaber Carl von Hessen ließ das mehrwöchige Fest wie ein Bühnenstück inszenieren. So waren im illuminierten Park von Louisenlund malerische Kleinarchitekturen, Transparentgemälde und Speisezelte aufgestellt, neben Theaterstücken wurde ein Feuerwerk zu Ehren des Hochzeitspaars veranstaltet.

Carl von Hessen ließ sich auf Louisenlund in den Jahren 1772-1776 vom Kasseler Baumeister Johann Hermann von Motz (1743-1829) ein eingeschossiges Wohnhaus von elf Achsen mit einem zweigeschossigen Mittelrisalit und einem ausgebauten Mansarddach erbauen. Noch vor 1794 baute Carl von Hessen sein neu errichtetes Landhaus zu einer repräsentativen Sommerresidenz aus. So  ließ er das Gebäude um ein Geschoss aufstocken und um zwei zweiachsige Seitenrisalite mit Segmentgiebeln verbreitern. Den Mittelrisalit ließ er mit einem Dreiecksgiebel bekrönen, einen Balkon anfügen und den gesamten Bau verputzen. Nach 1831 wurde der Bau noch einmal um ein Treppenhaus und einen langgestreckten Orangerieflügel erweitert. Im Inneren ist die ursprüngliche Raumaufteilung noch heute zu erkennen. Die Räume sind mit Stuckdecken aus der Zeit um 1800 und klassizistischen Gusseisenöfen ausgestattet

Carl von Hessen beauftragte den Gärtner Johann Kaspar Bechstedt (1735-1801) ab 1772 mit der Anlage eines englischen Landschaftsgartens auf Louisenlund. Später ließ er seinen Garten mit Symbolen der Freimaurer ausstatten, zu ihnen zählten das "Nordischen Haus", die heutige Waldkapelle, ein ägyptisches Steinportal, ein Freimaurerturm sowie Freundschaftsmale wie die Louisensäule und ein Freundschaftsstein. Carl von Hessen, der auch Detlev von Reventlow vom nahe gelegenen Gut Altenhof mit seinem freimaurerischen Gedankengut in seinen Bann gezogen hatte, lud den in Eckernförde lebenden Grafen von St. Germain ein, im Freimaurerturm im Louisenlunder Garten nach einer Formel zur Herstellung von Gold zu suchen.

Louisenlund ist heute eine Stiftung und Trägerin des staatlich anerkannten Gymnasiums Louisenlund sowie der internationalen IB World School Louisenlund. Die Stifterfamilie ist die Familie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Sie stellt automatisch immer den Stiftungsvorstand. Derzeit bekleidet Ingeborg Prinzessin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg diese Position.